Meet our experts: Andreas Brügel // Rückversicherung

In unserer Serie „Meet our experts“ stellen wir Ihnen regelmäßig unsere Expert:innen aus allen Bereichen der Delvag Gruppe vor. Dieses Mal: Andreas Brügel, Leiter des Bereiches Rückversicherung. Er spricht im Interview über Captives und die bestmögliche Absicherung der Lufthansa Group in einem sich verhärtenden Industrie-Versicherungsmarkt.

Andreas, wie würdest Du die Rolle des Rückversicherungsbereichs innerhalb der Delvag und auch der Lufthansa Group beschreiben?
Zu versichernde Risiken werden immer komplexer und vielfältiger, was insbesondere auch die Luftfahrtbranche betrifft. Um dem damit verbundenen, stetig wachsenden Rückversicherungsbedarf gerecht zu werden, betreuen wir als Team des Bereichs Rückversicherung diese „dritte Ebene“ des Versicherungsgeschäfts. Das Engagement der Delvag auf diesem Markt komplettiert somit das Captive-Duo aus Versicherer und Makler.

Der Rückversicherungsbereich ist dabei integraler Bestandteil des Risikomanagements der Delvag Gruppe. Als verlässlicher und vertrauenswürdiger Partner entwickeln wir sowohl klassische als auch nicht-traditionelle Rückversicherungslösungen. Unsere Zeichnungspolitik ist dabei nachhaltig und wir leisten damit sowohl einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Delvag Gruppe als auch der Lufthansa Group insgesamt.

Mit welchen Herausforderungen sieht sich der Bereich Rückversicherung in Bezug auf die angespannte Situation der Lufthansa Group aktuell konfrontiert?
Zu der durch Corona bedingten Situation der Lufthansa brauche ich sicher nichts mehr hinzuzufügen. Erschwerend kommt leider hinzu, dass sich zeitgleich der Industrie-Versicherungsmarkt extrem verhärtet hat und Deckungskonzepte für unsere Muttergesellschaft schlichtweg nicht mehr wie gewohnt verfügbar waren und zum Teil immer noch nicht sind. Zum einen werden Deckungssummen teilweise zusammengestrichen und zum anderen Ausschlüsse neu formuliert. Aber Herausforderungen bieten immer auch Chancen. Und genau an dieser Stelle kann die Rückversicherungs-Captive ihre Stärke und die ihr eigene Rolle ausspielen, indem sie spartenübergreifend Kapazitätsengpässe im Versicherungsmarkt ausgleicht und mögliche Arbitrage-Effekte hebt.

Wie schätzt Du die Zukunft von Captives generell ein?
Captives sind wunderbare Risikomanagement-Instrumente, welche meines Erachtens eine sehr aktive Rolle im Risikomanagement ihrer Eigentümerin einnehmen und nicht als reine Kapazitätsgeber agieren sollten. Als Kapazitätsgeber unterliegen die Captives jedoch einem Zyklus, welcher in der Regel konträr zum „freien“ Versicherungsmarkt steht. Insbesondere die Rückversicherungs-Captive kann mit starken Erstversicherungs- bzw. Frontingpartnern mit einem globalen Footprint Zulassungshürden überwinden und somit einen signifikanten Mehrwert für die Muttergesellschaft leisten. Der verhärtende Markt und die aktuellsten Studien mehrerer Verbände bestätigen meine Annahme, dass Captives in unterschiedlichen Ausgestaltungsformen eine deutliche Renaissance erleben.

Vielen Dank für das Gespräch.

Über Andreas Brügel
Andreas Brügel ist seit über 12 Jahren bei der Delvag Gruppe. Er war in verschiedenen Positionen im Firmenkundensegment bei Albatros als auch in den USA tätig, bevor er zur Rückversicherung wechselte. Als Leiter des Bereichs Rückversicherung verantwortet er aktuell unter anderem die Zeichnung von Konzern-Risiken, das Kontrahenten-Risiko-Management sowie die Absicherung der Delvag in Form von passiver Rückversicherung. Während seiner Freizeit reist er gerne in ferne und exotische Länder, dreht ausgedehnte Motorradrunden, ist begeisterter Läufer und interessiert sich – mittlerweile leider nur noch passiv – für den Kart-Sport.

Von Philipp Schmid
Unternehmenskommunikation Delvag
kommunikation@delvag.de